Hallo Mitglieder und Gäste von Werners Whisky Welt,
die Stimmung beim letzten Tasting war gut, allerdings waren dies Mal viel mehr Teilnehmer konzentriert als sonst. Dieses Tasting war mit dem Motto Exoten ein Tasting der Überraschungen und der Polarisation. Selten bewerteten die Teilnehmer eine Flasche gleichzeitig gut und schlecht. Aber dazu nun mehr im Detail: Begonnen haben wir das Tasting mit dem Legent (https://www.whisky.de/shop/USA/Bourbon/Legent.html). Schon im Geruch schieden sich hier die Geister: Während die einen nur Bourbon rochen, haben die Anderen auch Rosinen, Holznoten, Karamell und Vanille gefunden. Im Geschmack setzte sich die unterschiedliche Begeisterung fort, so dass die Einen den für sie ekelige Bourbongeschmack wahrnahmen aber sonst nicht viel fanden, während die Anderen begeistert waren und Getreide, Süße, eine leichte Bitterkeit, Gewürznoten, Malz, Zimt und sogar Weihnachten assoziieren konnten. So wurde er auch von gut bis mangelhaft beurteilt. Als zweites haben wir den Buchweizenwhisky Eddu Silver Sherry Cask Finish (https://www.expert24.com/whisky/20457/eddu-silver-pur-ble-noir-whisky-sherry-cask-finish-46-vol-07-l-in-geschenkbox) getrunken, der einzigartig ist, weil Buchweizen kein Getreide ist. Dennoch wird in der Bretagne daraus ein Whisky gebrannt. Hier schieden sich die Geister ähnlich stark wie beim Bourbon. Im Geruch konnte man feststellen, dass er weder wie ein Bourbon noch wie ein Whisky riecht. Wir konnten Zitronen / Limette, Säure und metallische Noten feststellen. Für Einige roch er wie Branntwein und für andere eher wie Calvados. Im Geschmack war für uns süßlich, zitronig, getreidig, würzig, grasig und dünn. Auch hier gab es Assoziationen zu Calvados mit Mispelchen. Auch hier reichte die Bewertung von gut bis mangelhaft. Als dritte Flasche haben wir den Mackmyra AI:01 Intelligens (https://www.whisky.de/shop/International/Andere/Mackmyra-AI-01-Intelligens.html) verkostet, der mit Hilfe von künstlicher Intelligenz geblendet wurde. Wir konnten dabei viele Fruchtnoten wie Traube, Banane, Zitrus Orange (Fanta), viel Süße und grünen Apfel finden. Geschmacklich fanden wir ihn eher süßlich, fruchtig (Apfel, Johannisbeere,Zitone, Apfel), malzig aber auch holzig und ein wenig bitter. In der Benotung lagen wir nicht so weit auseinander zwischen Gut und Befriedigend. Vielleicht eine Optimierung der künstlichen Intelligenz. Als viertes haben wir den Kavalan Concertmaster Sherry Cask probiert, ein taiwanisches Produkt. Die Bewertung ging von angenehm über Sherry, süßlich bis zu Vanille, Malz, Rosinen und Schokolade. Im Geschmack konnte wir Vanille, dunkle Schokolade, Sahne, Fruchtigkeit, Sherry und Karamell entdecken. Auch hier schwankte die Beurteilung nur zwischen Gut und Befriedigend. Die vorletzte Flasche war der Nikka Coffey Malt (https://www.whisky.de/shop/International/Japan/Nikka-Coffey-Malt.html) aus Japan. Im Geruch konnten wir zwar nicht viel finden, waren uns aber einig, dass es Kakao sein musste und für Einige auch noch Essigester. Im Geschmack konnte die Meisten dann auch Kaffee identifizieren, wie auch Sahne (Sahnelikör), Gewürze und Schokolade. Hier schieden sich die Geister auch wieder. Allerdings gab es nicht das komplette Spektrum, sondern nur entweder Gut oder Mangelhaft. Die letzte Flasche war der indische Whisky Paul John Edited (https://www.whisky.de/shop/International/Indien/Paul-John-Edited.html ). Dieser war der rauchig Abschluss. Die Rauch-Intensität wurde unterschiedlich stark beurteilt von leicht rauchig bis zu nur rauchig. Es konnten im Geruch auch noch Noten von Holz, Vanille, Süße, Beeren und Traube gefunden werden. Schmecken konnten wir Süsse, Rauch, Nüsse, Malz, Schärfe, Kakao und Asche (!). Auch wenn die Beschreibung nicht besonders überzeugend klingt wurde er mit Gut bis Befriedigend bewertet. Als Zusammenfassung kann man sagen, dass wir viel Neues gefunden haben. Ob die ein oder andere Bewertung doch eher einem Vorurteil oder echtem Geschmack geschuldet ist, wir das Blind-Tasting zeigen. Dennoch kann man bei dieser Auswahl festhalten, es muss nicht unbedingten schottische Single Malt sein, wenn man einen schönen Whisky trinken möchte. Welcher „Whisky“ zu einem passt, kann man aber offensichtlich nur durch probieren herausfinden. Wie schön unterschiedlich doch die Geschmäcker sind. Ich freue mich auf das Blind-Tasting.
Slàinte mhath Euer Whisky Werner