Hallo liebe Mitglieder und Gäste von Werners Whisky Welt.
Beim letzten Mal haben wir uns bei Ingo im Drink-Tank getroffen. Offensichtlich hatte Ingo die Anmerkung, dass wir nicht zu viel Beiwerk konsumieren sollten ernst genommen, aber immer noch sehr reichhaltig aufgetischt! Die Stimmung war sehr gut aber konzentriert. Dies hing m. E. an den kontroversen Diskussionen um die doch teilweise recht ungewöhnliche Machart des schwedischen Whiskys. zusammen Ebenso waren wir begeistert von dem Vergleich der alten mit der neuen Edition einiger Abfüllung, die Ingo privat beigesteuert hat. Dafür vielen Dank an Ingo!
Nun aber zu den ungewöhnlichen aber durchaus interessanten Whiskys aus dem hohen Norden.
Als erstes hatten wir den Mackmyra Svensk Ek (schwedische Eiche) alte und neue Edition, wobei wir uns eher auf die neue Edition konzentriert haben. In der Nase konnten wir Gewürze / Kräuter, Lakritze, Süße, und Marzipan feststellen. Auch im Geschmack ist dieser Schwede (extrem) würzig, alkoholisch (scharf), süß, ölig, etwas muffig, vollmundig und holzig Ebenso schmeckten wir nach Mandeln, Ingwer und Lakritze. Als persönliche Schulnote wurden diesem schon eigenwilligen Schweden Noten zwischen Gut und Befriedigend gegeben. Wobei wir die alte Edition besser fanden als die neue Edition.
Der zweite Mackmyra war der Mackmyra Svensk Rök (schwedischer Rauch), ebenfalls neue vs. Alte Edition im Glas. In die Nase stieg uns (schwedischer) Rauch, der aber nicht besonders stark war. Ebenso konnten wir Holz (Eiche), Kräuter, etwas herbes, fruchtiges (Zitrone, Orange und Beerenfrüchte), Wacholder, leicht Anis, Mineralien und Blumen riechen. Im Geschmack konnten wir angenehmen Rauch, alkoholische Schärfe, Öligkeit, Cremigkeit und leichte Muffigkeit feststellen. In der Benotung kam auch dieser Schwede auf Noten zwischen gut und befriedigend wobei die Tendenz beim alten zu einem befriedigend und beim neuen zu einem gut ging.
Nächster Mackmyra war der Mackmyra Björksav. Die Eindrücke in der Nase waren in der Gruppe sehr uneinheitlich. Diese fingen bei süß und matt über frisch, fruchtig, leichte Vanille, Kräuter, leichte schärfe, Früchte, wie Himbeere, Zitrone und Birne hin zu Karamell, blumig, Gewürzen, Roggen und Holznoten. Auch im Geschmack war die Gruppe nicht einheitlich, aber dichter beieinander. So wurde er als süß, trocken, scharf, fruchtig, holzig, cremig, blumig, würzig, kräuterig, leicht bitter und sogar mild beschrieben. In der Benotung spiegelte sich diese Heterogenität nicht wieder, sodass es Noten hauptsächlich um gut gab.
Als viertes hatten wir den Mackmyra Limousin im Glas. Auch hier war die Beschreibung im Geruch wieder sehr vielfältig, so wurde etwas süßes, würziges, karamelliges, frisches, minziges, mattes, weiches und fruchtiges gerochen. Ebenso wurden Butter, Vanille und schwacher Rauch gefunden. Beim Geschmack lag die Gruppe dann wieder näher beieinander und hat diesen als leicht süß, alkoholisch, cremig, bitter und würzig beschrieben. Darüberhinaus wurde Holz, Vanille und Ingwer gefunden. Dieser Schwede gefiel den Teilnehmern offensichtlich nicht so gut, sodass Noten eher um befriedigend vergeben wurden.
Vorletzter Mackmyra war der Mackmyra Stjärnrök. Hier fiel es schwer das Geruchserlebnis in Worte zu fassen, weshalb auch hier die kurze Beschreibung ebenfalls sehr uneinheitlich ausfiel. So fanden einige Teilnehmer leichten Rauch, andere beschrieben ihn süß und fruchtig. Ebenfalls konnten einige was herb-süßliches, Vanille und Holz riechen und ein Teilnehmer konnte sogar Penatencreme im Geruch feststellen. Im Geschmack war sich die Gruppe einig, dass diese Abfüllung süßlich aber auch alkoholisch, scharf, fruchtig und cremig schmeckte. Einige konnten darüberhinaus noch Kräuter, Bitterkeit und leichten Rauch feststellen. Bei der Benotung fiel die Gruppe komplett auseinander. So gab es Noten zwischen gut bis ausreichend.
Letzter Mackmyra war der Mackmyra Identitet. Hier kam uns leichter Rauch und Ölgeruch aus dem Glas entgegen. Ebenfalls konnten einige aber auch Tabak, Süße, dunkle Früchte, Schokolade und Holz (Nussbaum) feststellen. Auch im Geschmack wurde Rauch, Schärfe, Holz, Vanille und Karamell festgestellt. Der Geschmack wurde teilweise auch als Komplex beschrieben. Auch hier gab es Noten zwischen sehr gut und ausreichend mit einer Tendenz zum gut.
Auch wenn wir auf Ingos Vorschlag schon mehrere Mackmyras probiert haben, hatten wir von dieser schwedischen Destillerie noch keinen so umfassenden Eindruck gewonnen. Was soll ich sagen, ungewöhnlich aber interessant. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack vor allen Dingen nichts für Liebhaber des eher leichten Geschmacks aber durchaus eine Erfahrung bzw. ein Experiment wert. Wie immer bleibt es daher eine Frage des persönlichen Geschmacks, der wie wir hier in der Gruppe gesehen haben, wieder recht unterschiedlich war, von „sehr schön“ bis „na ja“: So unterschiedlich kann Whisky sein – schön! Ich freue mich auf das blind Tasting und bin gespannt, ob eine andere Reihenfolge auch dieses Mal zu anderen Ergebnissen führt.
Slàinte mhath
Euer Whisky Werner