Hallo Mitglieder und Gäste von Werners Whisky Welt,
Am 13 September findet unser nächstes Tasting um 19:30 Uhr bei Nicole und mir statt.
Entgegen unserem üblichen Vorgehensweise habe wir diesmal zu erst blind verkostet und werden dieses Mal offen probieren. Ziel diese Experiments war und ist es, herauszufinden, welche Whiskys im Bourbonfass und welche im Sherryfass gereift sind. Da wir ein Paar rauchige Flaschen hatten, haben wir diese einzeln getastet. Die restlichen Flaschen haben wir zuerst als Vierer-Gruppe probiert. Die meisten Teilnehmer haben den Bourbon trennscharf vom Sherry unterscheiden können. Allerdings haben diese Teilnehmer zugegeben, dass sie markanten Merkmale der Flaschen wie Fassstärke wussten und genutzt haben. Die Flaschen im einzelnen (durch die Notizen kann ich mich auch wieder zu innern ;-): Der Glenlivet First Fill 12 Jahre wurde eher durchschnittlich bis schlecht bewertet bewertet. Aufgefallen war allen dass er nach grünem Apfel und fruchtig roch. Zur Abwertung hat wohl eher der langweilige sehr alkoholische Geschmack geführt. Das Sherry Pendant der Glenlivet Nàdurra Oloroso wurde hingegen mittel bis gut bewertet. Hier hat im Geruch wohl eher die Süße Schwerer bis Rumtobe des Sherry überzeugt. Im Geschmack wäre auch er wieder sehr alkoholisch, was aber durch die süßlichen Sherry Noten nicht so sehr gestört hat. Den Edradour Decanter Bourbon 10J-2008/2018 fanden Bourbon Liebhaber gut Sherry Freunde eher nicht. Auch wenn einige schon wieder Klebstofflösemittel identifiziert haben, waren vor allem die Bourbon typischen süßen Vanille und Karamelltöne vorhanden. Aber auch das Hold hat mit dumpfen, muffigen Teilen beigetragen. Einige hatten auch Früchte. Allerdings war eigentlich allen der Alkoholgehalt von 58,7 % zu hoch und man konnte sehr ordentlich Wasser beifügen (nicht nur tropfenweise). Auch wenn der Edradour Decanter Sherryfass 13J-2005/2019 mit 57,3 % Alkohol auch nicht gerade wenig Alkohol enthielt, war der Sherry Geschmack so intensiv, dass der Alkohol nicht störte. Im Gegenteil die Flasche wurde durch weg gut bis sehr gut bewertet. Im Geschmack und Geruch dominierten die süßen Sherry Noten. Es waren auch dunkle Frucht und Weihnachtsgewürz Aromen enthalten, die ein sehr runderes Bild abgaben. Die beiden Bowmores waren typische Vertreter der Distellerie. Auch der Bowmore 18 Jahre war zur rauchig aber wie bei Bowmore gewohnt nicht das einzige Merkmal. Es wurden Frucht (Zitrus) und Sherryaromen festgestellt, die bis auf die Bowmoretypische Zitrus note eher in Gewürze und Bitterkeit umgeschlagen sind. Die Bewertung des Sherry Bowmore war nicht einheitlich von gut mit Schlecht war alles dabei. Viel besser wurde der Bowmore No. 1 bewertet: Mittel bis gut. Das überrascht, da es hier nicht viele Adjektive zu Beschreibung gab. Ausser Rauch Vanille Karamell und Banane (, obwohl Frank nicht dabei war) im Geruch gab es nicht viel. Auch die Geschmacksbeschreibung hielt sich sehr in Grenzen: weich, rund, wenige Rauch als erwartet und ein wenig Süß. Dies hat Bowmore offensichtlich in eine überzeugende Komposition gebracht. Unter dem Stich kann man sagen in diesem Test haben der teuerste Edradour Sherry under der günstigste Bowmore No. 1 am meisten überzeugt. Auch hier wieder interessant der eine wurde im Sherry Fass und der andere im Bourbon Fass gelagert. Ich bin auf das offenen Testing gespannt.
Slàinte mhath Euer Whisky Werner